Die Macht der Intuition
Warum du öfter auf dein Bauchgefühl hören solltest
Anfang dieses Jahres habe ich ein Human Design Reading gemacht. Falls du das noch nicht kennst und es dich interessiert, schau hier vorbei – dort kannst du dein Chart kostenfrei erstellen (du brauchst dazu dein Gebursdatum, deinen Geburtsort und die Stadt). Ich fand es unglaublich spannend, wie sehr die Ergebnisse auf mich zutrafen. Zunächst dachte ich, es sei so formuliert, dass es auf jeden passt (dieses Gefühl hatte ich früher auch schon bei Horoskopen 😊). Doch das stimmte nicht. Um das zu überprüfen, habe ich das Chart meines Mannes erstellt – und da gab es keinerlei Übereinstimmung mit meinem. Das überrascht mich nicht, schließlich ist er Ingenieur – analytisch, faktenbasiert, ein Zahlenmensch, der immer überlegt handelt und wenig emotional ist 😊 - also im Vergleich zu mir :-).
Heute möchte ich jedoch nicht zu tief in das Thema Human Design einsteigen, auch wenn es eine faszinierende Wissenschaft ist, die alte Weisheiten und moderne Erkenntnisse vereint. Stattdessen soll es darum gehen, wie ich Entscheidungen treffen – und warum die Intuition dabei eine zentrale Rolle spielt.
Die unterschätzte Kraft der Intuition
In einer Welt, die von Daten und Fakten dominiert wird, fällt es uns oft schwer, dem zu vertrauen, was tief in uns liegt: unserer Intuition. Doch genau dieses innere Gefühl, oft als „Bauchgefühl“ bezeichnet, kann uns zu den besten Entscheidungen führen – wenn wir lernen, darauf zu hören. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass unser Bauchgefühl oft schneller ist als unser bewusstes Denken. Du kennst das vielleicht von Situationen, in denen dir eine Person ohne ersichtlichen Grund nicht geheuer ist – da meldet sich etwas in dir, das sich nicht leicht erklären lässt. Oder dieses Gefühl besser noch eine Jacke mitzunehmen, einen anderen Weg zu gehen oder jemanden anzurufen.. und und und...
Ich beschreibe Intuition gern als eine spontane Erkenntnis, die ohne erklärbare Logik auftaucht – oder deren Logik sich erst später offenbart. Viele glauben, dass Intuition auf jahrelanger Erfahrung und Wissen basiert und somit aus dem Gehirn stammt. Andere, mich eingeschlossen, sehen sie eher als ein „Ja“ oder „Nein“ aus dem Bauch heraus – ohne weitere Erklärungen, einfach eine Gewissheit, ob etwas richtig oder falsch ist. Es ist dieses Gefühl von „Ich habe Lust darauf“ oder „Ich habe keine Lust“.
Warum ich dir das heute mitgeben möchte?
Weil dieses „Ja“ oder „Nein“ oft überhört wird. Wir sind so oft im Außen beschäftigt – damit, was andere sagen, was für uns richtig sei, was andere tun und was wir glauben, tun zu müssen...
Doch nur ich selbst kann wirklich wissen, was für mich richtig und stimmig ist.
Wenn ich mich mit meiner Intuition verbinde, treffe ich Entscheidungen, die für mich passen. Das kann etwas Einfaches sein, wie die Frage „Möchtest du heute Abend mitkommen?“ – entweder fühle ich mich freudig und aufgeregt, oder ich bin völlig lustlos. Das zeigt mir, ob es ein „Ja“ oder „Nein“ ist. Oder es ist eine größere Entscheidung, dazu weiter unten mehr.
Wie ist es bei dir? Welche Gefühle schickt dir deine Intuition?
Den Körper als Wegweiser nutzen
Wenn du das jetzt nicht einordnen kannst und gar nicht weißt, wovon ich spreche, könnte es sein, dass du zuerst die Verbindung zu deinem Körper stärken musst. Nimm dir Zeit, um festzustellen, wie es deinem Körper geht und was ihm wichtig ist. Bei meiner Mittwochmorgen-Routine machen wir immer einen ganzheitlichen Check-in, bei dem wir auch unseren Körper befragen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Teilnehmerinnen keine echte Verbindung zu ihrem Körper haben.
Auch wenn dein Körper vielleicht hier und da ein Zipperlein hat und du genervt bist, weil er dir nicht die gewünschte Energie liefert, hat er sicher viele schöne Seiten, die du wertschätzen kannst. Vielleicht schaust du genauer hin und nimmst ihn liebevoll als Ganzes an.
Dein Körper sendet dir viele unterschiedliche Signale in verschiedensten Situationen: einen schnelleren Herzschlag, kalte Füße oder Hände, ein flaues Gefühl im Magen, einen steifen Nacken, eine weite oder enge Brust, Durst, Müdigkeit, das Bedürfnis nach Bewegung… Oft übergehen wir diese Signale, weil keine Zeit ist. Die große Kunst besteht darin, diese Signale wahrzunehmen, ihre Bedeutung zu verstehen (z.B. Aufregung, Angst, Freude, Stimmigkeit, ein Ja oder ein Nein zu etwas...) und entsprechend zu handeln.
Wie kannst du deine Intuition bzw. Körpersignale besser wahrnehmen und einordnen?
Das erfordert Übung. Es geht darum, zu reflektieren, was bei dir los ist. Wenn du zum Beispiel an eine Situation denkst, als du Angst hattest, welche Körpersignale zeigen sich bei dir? Bei mir ist es ein flaues Gefühl im Bauch, Enge in der Brust, ich bin blockiert und kann nicht klar denken. Auch das Atmen fällt mir dann schwerer.
Und wie fühlt es sich an, wenn deine Intuition dir ein „Ja, darauf habe ich Lust“ schickt? Bei mir ist es ein freudiges, aufgeregtes Gefühl.
Ein „Nein, auf keinen Fall“ dagegen fühlt sich ruhig, klar an und kommt ohne jegliche Erklärungen.
Intuition im Alltag
Im Alltag zeigt sich Intuition auf vielfältige Weise. Ob wir uns für einen neuen Job entscheiden, eine neue Person kennenlernen oder einfach nur das Gefühl haben, heute einen bestimmten Weg zur Arbeit nehmen zu sollen – oft ist es die Intuition, die uns leitet.
Ein Beispiel aus meinem Leben: Wie wir alle treffe ich jeden Tag viele Entscheidungen. Letzte Woche ging es um ein neues Projekt, das inhaltlich sehr spannend und logisch erschien. Doch ich habe es abgesagt. Warum? Weil sich mein inneres „Nein“ gemeldet hat. Auch wenn ich noch nicht sagen kann, ob das die richtige Entscheidung war, fühlt es sich richtig an. Wenn ich nicht von etwas überzeugt bin, frisst es nur Energie und läuft nicht rund. Im Gegensatz dazu habe ich mich im März, trotz einer bevorstehenden stressigen Zeit, für eine einjährige Weiterbildung entschieden. Als ich erfuhr, dass ich teilnehmen konnte, war es ein klares „Ja“. Natürlich kamen dann Ängste: „Schaffe ich das zeitlich?“, „Wie soll das funktionieren?“, „Ich habe ja niemanden, der mich unterstützt“… Aber jemand sagte mir: „Du brauchst doch nur auf deine Intuition hören. Wenn ich dich jetzt frage, hast du Lust darauf – was kommt dann?“ Und die Antwort war ein klares „Ja, ich habe total Lust darauf!“ Ich habe es durchgezogen, und es hat sich seitdem so viel Positives für mich verändert. Die Ausbildung passt inhaltlich perfekt zu mir, und ich bin dankbar, dass ich auf meine Intuition gehört habe.
Warum du öfter auf deine Intuition hören solltest
Der Entscheidung, der Intuition zu folgen, erfordert Mut. Es bedeutet, auf sich selbst zu vertrauen und sich von dem Gedanken zu lösen, dass jede Entscheidung mit harten Fakten untermauert werden muss. Doch genau hier liegt die Stärke der Intuition: Sie bringt uns in Kontakt mit unseren tiefsten Werten, Bedürfnissen und Erfahrungen.
Probier es bei kleinen Entscheidungen aus. Nimm dir den Moment. Spür in dich rein und nimm wahr was für Signale kommen. Sind es die für ein JA oder sind es die für ein NEIN?
Es fühlt sich toll an, wenn es passt und funktioniert. Allein das wahrnehmen, dass es stimmig ist und ein eindeutiges JA macht schon freudig. Es lohnt sich wirklich, dass ausprobieren, dann wieder neue Erkenntnisse und wieder üben. Glaub mir, es führt dich - egal um welches Thema es geht - zu besseren, nachhaltigen und authentischere Entscheidungen.
Eine Übung zur Stärkung der Intuition
Um deine Intuition besser wahrzunehmen und zu stärken, kannst du regelmäßig folgende Übung durchführen:
1. Finde einen ruhigen Ort: Setze oder lege dich an einen Ort, an dem du nicht gestört wirst. Schließe die Augen und atme tief durch, um zur Ruhe zu kommen.
2. Verbinde dich mit deinem Körper: Nimm einige tiefe Atemzüge und konzentriere dich auf dein Körpergefühl. Spüre, wie sich dein Brustkorb hebt und senkt, und lass deine Gedanken zur Ruhe kommen.
3. Stelle eine Frage: Denke an eine Entscheidung oder ein Thema, das dich beschäftigt. Formuliere die Frage klar und deutlich in deinem Geist, z. B. „Soll ich diesen neuen Job annehmen?“ oder „Ist dieser Weg der richtige für mich?“
4. Achte auf deine ersten Eindrücke: Lasse die Frage in deinem Bewusstsein wirken und achte auf die ersten Eindrücke, die aufkommen. Dies kann ein Gefühl im Bauch sein, ein inneres Bild oder ein spontaner Gedanke. Wichtig ist, dass du diese Eindrücke nicht sofort analysierst, sondern sie einfach wahrnimmst.
5. Notiere deine Eindrücke: Öffne die Augen und schreibe die Eindrücke auf, die du wahrgenommen hast. Auch wenn sie dir zunächst unklar erscheinen, können sie später von Bedeutung sein.
6. Reflektiere darüber: Überlege, wie sich diese Eindrücke in deiner Entscheidung oder Situation widerspiegeln könnten. Es geht nicht darum, sofort eine Antwort zu finden, sondern darum, dich mit deiner Intuition zu verbinden und ihr Raum zu geben.
7. Übung macht den Meister: Wiederhole diese Übung regelmäßig, um deine Verbindung zu deiner Intuition zu stärken. Mit der Zeit wirst du merken, dass es dir leichter fällt, auf dein Bauchgefühl zu hören und es in deine Entscheidungen einzubeziehen.
Die Intuition ist ein Geschenk
In einer Welt, die so sehr von rationalem Denken geprägt ist, kann die Intuition uns helfen, Entscheidungen zu treffen, die wirklich zu uns passen. Sie ist der stille Berater in uns, der durch ein klares JA oder NEIN mehr sagen kann als alle Fakten dieser Welt. Vielleicht ist es an der Zeit, ihr wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Finde deinen eigenen Weg mit deiner Intuition
Wenn du neugierig geworden bist und deine eigene Intuition besser verstehen möchtest, stehe ich dir gerne zur Seite. Gefühle und Körpersignale sind Grundlagen meiner Arbeit als Coachin. Es gibt bei meinen Workshops immer die Möglichkeit dich mehr mit deinem inneren Kompass zu verbinden.
Oder du hast Fragen zu deiner persönlichen Entwicklung? Egal, wo du auf deiner Reise stehst – ich freue mich darauf, dich zu unterstützen und gemeinsam mit dir neue Wege zu erkunden.
Fühl dich herzlich eingeladen, dich bei Fragen bei mir zu melden oder deine Erfahrungen mit mir zu teilen. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!
Deine Verena