Selbstfürsorge versus Selbstmanagement: Ein Balanceakt für Frauen in Doppelbelastung
· Was ist Selbstmanagement
· Was ist Selbstführsorge
· Die Balance finden: Wie ergänzen sich Selbstfürsorge und Selbstmanagement?
· Praktische Tipps, um beide Konzepte in Einklang zu bringen:
· Von der Aufopferung zur Führung: Die innere Haltung der Leaderin
„Verena, es war ganz schwierig für mich, ich konnte mit dem Gedanken, dass es um mich geht, nichts anfange, es geht doch nie um mich…Mir fällt dazu nichts ein, mich gibt es glaub gar nicht.“
Dass war eine Rückmeldung bei meinem Workshop „Date mit dir selbst“. Für mich beschreibt das sehr schön, dass für Frauen immer danach schauen, dass es allen um sie herum gut geht. Egal ob es die Familie ist oder die Kollegen in der Arbeit. Die Frauen schauen vor allem nach der Harmonie und managen den Alltag für die ganze Familie (unabhängig davon ob Kinder da sind oder die Eltern gepflegt werden, ein Familienunternehmen geführt wird oder etwas anderes noch einfließt).
Vor ca einem Monat hatte ich bei meinem Newsletter die Abfrage gemacht, was die größte Herausforderung für dich ist – Dankeschön noch an alle, die zurückgeschrieben haben.
Die Rückmeldungen decken sich mit den Erfahrungen aus meinem Coaching und Workshops:
· Ich habe zu viele To Do´s
· ich möchte, dass es meinen Lieben gut geht und für sie da sein
· ich bin froh, wenn ich einfach ins Bett fallen kann über mehr mache ich mir aktuell keine Gedanken
· ich mache schon keine Termine mehr aus, weil mich schon die Verpflichtung stresst.
· Ich funktioniere einfach
· Ich habe keine Energie mehr für mehr als den Alltag
Es sind Rückmeldungen von Frauen mit kleinen Kindern, mit größeren Kindern, über Frauen ohne Kinder, Selbstständige, Arbeitnehmerinnen, Frauen in Führungspositionen oder Unternehmerinnen, sowie Frauen, die (bald) in Rente sind.
Alle machen das gleiche mit, sie sind ständig dabei alle ihre verschiedenen Rollen unter einen Hut zu bringen. Die Mehrfachbelastung aus beruflichem Erfolg und familiären Verpflichtungen ist real. Dabei geraten zwei wesentliche Konzepte ins Blickfeld: Selbstfürsorge und Selbstmanagement. Doch was genau bedeutet das und wie gelingt es, beides ausgewogen zu leben?
Was ist Selbstmanagement?
Selbstmanagement bezieht sich auf die Fähigkeit, den eigenen Alltag effizient zu organisieren. Es geht darum, Aufgaben zu planen, Prioritäten zu setzen und Fristen einzuhalten, um die eigene Produktivität zu maximieren. Die gängigen Techniken beinhalten im ersten Schritt die Klarheit und damit verbunden das Setzen von Zielen, Zeitmanagement-Strategien wie die Eisenhower-Matrix (wichtig und dringend zu trennen) oder das Pareto-Prinzip (20/80 Prinzip) und das Delegieren von Aufgaben.
Für viele Frauen im Berufsleben kann Selbstmanagement der Schlüssel zu einem strukturierten Alltag sein, besonders wenn sie neben dem Job noch familiäre oder andere Verpflichtungen haben. Ein gutes Selbstmanagement sorgt dafür, dass die Dinge erledigt werden und gibt ein Gefühl der Kontrolle.
Ein Beispiel aus einem Erstgespräch zum Coaching, dass ich letzten Monat hatte:
Anna, 39, ist in leitender Funktion in einem mittelständischen Unternehmen und Mutter von zwei Kindern. Ihr Terminkalender ist immer voll, sowohl im Büro als auch zu Hause. Durch striktes Zeitmanagement und die Nutzung von To-Do-Listen schafft sie es, Meetings, Kundenprojekte und Schulveranstaltungen der Kinder in ihren Tagesablauf zu integrieren. Sie plant ihre Woche am Sonntagabend und setzt klare Prioritäten, um sich nicht in Kleinigkeiten zu verlieren. Trotzdem fühlt sie sich oft gestresst und erschöpft, weil die To-Do-Listen nie wirklich "abgearbeitet" sind.
Was ist Selbstfürsorge?
Selbstfürsorge ist der aktive Prozess, für das eigene Wohlbefinden zu sorgen, sei es physisch (Bewegung; Yoga, spazieren in der Natur), emotional (Hobbys z.B. malen, tanzen oder auch sich Unterstützung zu holen, wenn es emotional herausfordernd wird, durch Gespräch mit einer Freundin bis hin zu einem Coach) oder mental (Meditation, Achtsamkeitsübungen, den Geist zur Ruhe bringen, gezielte Bildschirm Auszeiten).
Anders als Selbstmanagement, das oft leistungsorientiert ist, geht es bei der Selbstfürsorge um das Erkennen und Stillen eigener Bedürfnisse. Dazu gehören generell ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Pausen im Alltag und das Setzen von Grenzen. Darüber hinaus alles, was dir guttut, dich bei dir sein lässt, das kann von lesen, malen über häkeln, kochen oder nähen oder joggen alles sein. Hauptsache es stillt deine eigenen Bedürfnisse.
Für Frauen, die beruflich und privat stark eingespannt sind, ist Selbstfürsorge nicht immer selbstverständlich. Bei meinen Workshops hatte ich oft Frauen dabei, die das als "Luxus" angesehen haben, den sie sich nur dann leisten lässt, wenn alles andere erledigt ist – und das ist selten der Fall.
Da sie bei mir meist im Urlaub sind und da das Zeitfenster haben war für sie ein Geschenk. Sie kamen zu dem Morgeninput, weil sie in der Zeit für sich sein können und nichts machen müssen. „ich bin hier, weil ich 30 Minuten Zeit für mich haben wollte, da das im Alltag gar nicht mehr klappt, ständig entweder Kinder oder die Arbeit - für mich ist da keine Zeit mehr übrig“
Doch langfristig führt Vernachlässigung der Selbstfürsorge zu Erschöpfung oder gar Burnout.
Ein Beispiel einer Frau aus einem Workshop von mir:
Julia, 45, ist Mitgestalterin im Familienunternehmen und betreut gleichzeitig ihre kranke Mutter. Für sie bedeutet Selbstfürsorge, sich jeden Morgen 20 Minuten für Yoga und Meditation zu reservieren, bevor sie den Tag startet. Auch wenn sie viel zu tun hat, ist diese Zeit für sie unverhandelbar. Sie hat gelernt, dass sie nur dann langfristig leistungsfähig bleibt, wenn sie regelmäßig auftankt. Ihre tägliche Routine hilft ihr, stressige Tage besser zu meistern und den Fokus zu behalten.
Die Balance finden: Wie ergänzen sich Selbstfürsorge und Selbstmanagement?
Selbstfürsorge und Selbstmanagement sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Das eine funktioniert ohne das andere nicht nachhaltig. Während Selbstmanagement dazu beiträgt, die täglichen Anforderungen zu bewältigen, sorgt Selbstfürsorge dafür, dass wir dabei gesund und glücklich bleiben.
5 Praktische Tipps, um beide Konzepte in Einklang zu bringen:
1. Regelmäßige Pausen einplanen
Integriere bewusste Pausen in deinen Zeitplan. Genauso wie du Meetings und Termine einplanst, reserviere dir täglich kleine Zeitfenster für eine Pause an der frischen Luft, eine Meditation oder einfach ein paar Minuten Ruhe. Auch wenn du jetzt denkst, brauche ich nicht oder ist nicht möglich, eine Zeit lang mag das stimmen, aber irgendwann holt sich der Körper was er braucht.
2. Grenzen setzen und "Nein" sagen
Dieses „Nein sagen“, ist für viele Frauen in meinen Coachings ein absolutes Schlüsselerlebnis, was ganz viel verändert. Es ist weniger das etwas nicht machen, sondern mehr dieses selbst bewusst entscheiden ob ich etwas annehme oder ablehne.
Selbstmanagement bedeutet auch, Aufgaben abzulehnen, die über deine Kapazitäten hinausgehen. Setze klare Grenzen im Arbeitsalltag, um Zeit für dich selbst zu schaffen.
3. Energielevel beachten
Nutze produktive Phasen für wichtige Aufgaben und gönne dir in Energie-Tiefs eine Auszeit. Selbstmanagement bedeutet nicht, sich ständig zu 100 % zu fordern. Ich bin jemand, der morgens die beste Phase des Tages hat, da bekomme ich viele, auch unliebsame Dinge, viel schneller erledigt. Schau mal wenn bei dir welche Phasen sind und fang an, diese richtig zu nutzen.
4. Reflexion am Abend
Die Zeit für Reflexion wird immer noch stark unterbewertet. Glaub mir, dass schafft Bewusstsein für das, was du alles gewuppt hast. Das macht viel zufriedener es wahrzunehmen versus direkt weiter zu machen. Am Ende des Tages nicht nur die erledigten Aufgaben abhaken, sondern auch kurz reflektieren: Was hat heute gutgetan? Wo habe ich meine Bedürfnisse ignoriert? Das schafft Bewusstsein für notwendige Anpassungen und ein kurzer Moment, den du auch für das Feiern und Schulterklopfen bei dir selbst nutzen solltest.
5. Selbstfürsorge-Rituale fest einplanen
Sei es ein regelmäßiger Spaziergang, das Lesen eines Buches oder ein Abend ohne Smartphone – baue feste Rituale der Selbstfürsorge in deinen Alltag ein und behandele sie wie wichtige Termine.
Von der Aufopferung zur Führung: Die innere Haltung der Leaderin
Selbstmanagement hilft dabei, den Alltag zu meistern, während Selbstfürsorge sicherstellt, dass wir dabei nicht auf der Strecke bleiben. Beide Konzepte sind unverzichtbar für Frauen, die in Mehrfachbelastung leben, Führungsverantwortung tragen oder sich in der Selbstständigkeit beweisen. Es gilt, die Balance zu finden, um langfristig gesund, glücklich und erfolgreich zu sein.
Wenn wir Frauen unseren Platz einnehmen und in die Führung gehen und damit die Verantwortung für uns, unsere Familie, unser Team, oder wo auch immer wir uns engagieren, übernehmen wechseln wir das Gedankenmodell. Wir sind nicht die, die sich aufopfert für die Familie, für den Job, für´s Ehrenamt… , sondern wir wechseln in die innere Haltung der Führerin. Eine Anführerin weiss, was ihre Lieben brauchen, sie hat den Überblick und sorgt dafür, dass es ihr gut geht und damit auch denen, die ihr am Herzen liegen.
Spürst du den Unterschied?
Ja, der Alltag ist noch da, die To Do Liste ist noch da, aber die Anführerin sorgt für sich. Sie gibt ggf etwas ab, spricht Dinge an, sagt, was jetzt wichtig ist, ist sich klar über sich selbst und weiss, was ihre Intention ist.
Indem du sowohl deine Aufgaben als auch deine eigenen Bedürfnisse ernst nimmst, stärkst du deine Resilienz und schaffst Freiräume, in denen du wachsen kannst – beruflich und privat. Es geht darum, nicht nur für andere da zu sein, sondern auch für dich selbst – mit der Haltung einer Leaderin, die ihre eigene Balance findet und ihr Umfeld inspiriert, es ihr gleichzutun.
Wenn du bereit bist, deinen Platz einzunehmen, die innere Haltung einer Anführerin zu entwickeln und für Klarheit in deinem Leben zu sorgen, stehe ich dir als Coachin zur Seite. Gemeinsam können wir herausfinden, was es braucht, damit du deinen Alltag meistern und deine Vision leben kannst. Buche jetzt ein kostenfreies Erstgespräch, um den ersten Schritt in Richtung deiner neuen Stärke zu gehen.
Freue mich von Dir zu hören, deine Verena
Entfalte Deine Kraft:
Wie Deine innere Einstellung Dein Leben verändern kann
Haltung - dieses Wort begegnet mir in letzter Zeit immer häufiger, besonders beim Yoga. „Komme innerlich in eine Haltung, in der du das Vergangene loslassen, der Zukunft entspannt entgegenblicken und vollkommen präsent im Augenblick bist“ (Danke @nina.heitmann.yoga).
Zwei Gedanken dazu:
Gedanke Nummer 1: Meine innere Haltung, egal worauf bezogen, macht vieles möglich oder unmöglich. Sie unterstützt mich, macht Dinge leichter oder schwerer. Das betrifft nicht nur Yoga und Meditation (ich finde es immer schwierig, still zu sitzen). Es geht um alle Alltagssituationen und die Art und Weise, wie ich diese angehe – sei es die unspirituelle Buchhaltung, ein unangenehmes Gespräch oder ein Herzensprojekt. Die Haltung beim Schreiben dieses Textes könnte sein: „Ich kann nicht schreiben, mir fällt nichts ein…“ oder „Ich habe Lust, etwas zu schreiben, das andere inspiriert“.
Hast du beim Lesen bemerkt, wie unterschiedlich du auf meine positiven und negativen Punkte reagiert hast? Genau dieses Gefühl meine ich – es taucht unbewusst bei Dingen auf, die wir mögen oder nicht mögen. Der erste Schritt ist, diese unbewussten Gefühle wahrzunehmen und zu hinterfragen. Der zweite Schritt wäre zu überlegen, ob ich meine Haltung ändern möchte. Was braucht es dafür? Was könnte es noch sein? Wofür ist es gut? Dann könnte ich meine Haltung so ändern, dass sie mich unterstützt, statt mich herunterzuziehen.
Für mich und das Schreiben dieses Textes bedeutet das, dass ich mir vorstelle, dass vielleicht eine Person diesen Text liest und er ihr weiterhilft. Oder, dass es mir hilft, einen kleinen Schritt für mein Herzensprojekt zu gehen.
Gedanke Nummer 2: Meine äußere Haltung wird von meiner inneren Haltung genährt und umgekehrt – meine innere Haltung wird von meiner äußeren beeinflusst.
Warum ich das heute erzähle? Wenn bei mir nichts mehr geht und ich mich an diese Information erinnere (oft denke ich vor lauter To-Dos nicht daran), beginne ich, etwas zu ändern. Das Gefühl, das uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert, funktioniert auch andersherum – ein Lächeln zaubert uns ein gutes Gefühl in den Körper. Das klappt auch mit dem Lieblingslied. Alternativ dazu: die Arme nach oben strecken – Siegerpose. Bitte zwei Minuten durchhalten. Dann kommt vermutlich das Lachen, und wenn nicht, geht es zumindest leichter. Natürlich sind auch Tanzen, Springen und Singen erlaubt – alles, was gut tut. Probier es aus; ich bin gespannt und freue mich auf dein Ergebnis.
Übrigens: Diese innere Haltung, in der ich das Vergangene loslasse, der Zukunft entspannt entgegenblicke und vollkommen präsent im Augenblick bin, ist ein Geschenk. Wie kleine Schritte dahin aussehen können, verrate ich beim nächsten Mal.
Schreib mir gerne über deine Erfahrung. Ich freue mich auf dein Feedback an [email protected]