aus meiner Coaching Praxis: 

Wie oft nimmst du dich selbst wichtig genug? 

Diese Woche bei meinem Workshop hatte ich ein Déjà-vu, das ich gerne mit euch teilen möchte.

Vor etwa vier Wochen war eine Teilnehmerin bei meinem Workshop, die den ganzen Vormittag still blieb. Sie machte keine Notizen und beteiligte sich nicht. Das hat mich zwar gewundert, aber bei meinen Workshops hat jede Frau den Freiraum, für sich zu entscheiden, wie sie die Zeit nutzt. Am Ende gibt es immer eine Runde, in der jede etwas teilen kann – wenn sie möchte. Doch auch da blieb die Teilnehmerin still. Als wir uns verabschiedeten, siegte dann doch meine Neugier. 

Als nur noch wir beide im Raum waren, fragte ich sie, wie sie den Workshop fand. Ihre Antwort? „Es war gut, aber ich habe nichts verstanden – ich habe mein Hörgerät vergessen.“


Und jetzt zu meinem Déjà-vu:

Diese Woche, während des Workshops, meldete sich eine andere Teilnehmerin zu Wort. Sie sagte: „Kannst du bitte lauter sprechen, ich verstehe dich nicht.“ Klar, dachte ich, natürlich mache ich das gerne. Schließlich soll jede Frau von unserer gemeinsamen Zeit profitieren.

Zwei Frauen – gleiche Herausforderung – aber zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen.

Die erste hat sich selbst zurückgenommen. Sie hat nicht gehört, was gesagt wurde, und nichts unternommen, um die Situation zu ändern. Vielleicht war es ihr unangenehm, oder sie wollte niemanden stören. 

Die zweite Frau hat klar und direkt gesagt, was sie brauchte. Und genau das hat die Situation für sie verändert.

Warum erzähle ich euch das?

Weil es zwei Dinge beinhaltet, die ich vor langer Zeit gelernt habe, die mir mein Leben so viel einfacher gemacht haben:

1.      Neugierig bleiben und Situationen ohne Bewertung betrachten.
Wenn jemand nicht mitmacht oder sich zurückzieht, hat das oft nichts mit uns zu tun. Früher habe ich mich davon total stressen lassen. Bis ich was ganz Tolles gelernt haben. Anstatt mich zu stressen, denke ich jetzt einfach „Interessant...“ und werde neugierig. Vielleicht magst du das auch mal ausprobieren, wenn du das nächste Mal in einer verwirrenden oder stressigen Situation bist. Neugier kann Wunder wirken.

2.      Kommuniziere deine Bedürfnisse klar und direkt.
Wie oft höre ich von meinen Frauen, dass sie sich zurückhalten, weil sie niemanden stören oder die Harmonie bewahren wollen? Vielleicht kennst du das auch: nicht sagen, was du brauchst, weil du nicht zu viel Aufmerksamkeit auf dich lenken möchtest oder weil du es nicht wichtig findest. 

Dazu habe ich noch ein Beispiel. Eine meiner Coachees, war durch die Unordnung von ihrem Mann völlig genervt. Sie hat immer noch mehr und noch mehr aufgeräumt und irgendwann festgestellt, dass sie für nichts mehr Zeit hat. Ihm war das Thema Ordnung total egal, er hat sich gewundert, warum sie immer so schlecht gelaunt war…. Er hat diese Dinge nicht in Zusammenhang gebracht und gedacht, die stressige Phase hat mit dem Muttersein zu tun. 
Für sie sind Ordnung und Sauberkeit wichtig, bzw hat sie da andere Ansprüche daran als er. 
Sie hat ihm dann klar gesagt, was ihr wichtig ist und wie er sie unterstützen kann.

Wenn du nicht über deine Bedürfnisse sprichst, wie soll der andere wissen, was du brauchst? 

Und wenn ich zurück zu meinem Beispiel komme – ich war sehr froh, dass die zweite Teilnehmerin gesagt hat, was ich tun kann (lauter sprechen). 

Deshalb heute mein Impuls für dich: Trau dich, deine Bedürfnisse klar zu benennen. Gib dem anderen die Möglichkeit, darauf einzugehen oder nicht. Ohne Worte hat niemand eine Chance, dir zu helfen bzw auch zu sagen, Nein, dass möchte ich nicht. 

Wie hat es mal jemand so schön gesagt? „Sprechenden Menschen kann geholfen werden.“

Welche Bedürfnisse von dir dürfen gesehen werden? 
Was ist dein Bedürfnis das gerade zu kurz kommt? 
Wer kann dich unterstützen?
Wo könntest du das nächste Mal klarer kommunizieren, was du brauchst?

Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Herzlichst,
Verena

PS wenn du Unterstützung dabei brauchst deine Bedürnisse kennen zu lernen oder zu kommunizieren, ich bin nur eine Email entfernt.